Mein Bekenntnis: Ja, ich möchte ein bequemer Nicht-Sucher werden!

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Am Jahresende Dinge noch einmal Revue passieren lassen und sich melancholisch an frühere Jahre zurückerinnern, ist sicherlich nicht nur meine Passion. Wie in jedem Jahr haben mich auch in diesem wieder einige Buzzwords verfolgt, die ich das eine oder andere Mal durchaus “einfach so” hingenommen habe. Aber im rethorischen Dickicht von Big Data, Data Science, Telematik, Internet of Things, Digitalisierung und was wir uns nicht sonst noch alles so haben einfallen lassen, ist für mich nun die Zeit gekommen zu hinterfragen: Was bedeutet das denn alles nun eigentlich für mein Leben?

Klar, in den letzten Jahren ist einiges passiert. Vor Allem hat für mich das Smartphone mittlerweile eine extrem starke Präsenz in meinem Leben eingenommen. Nicht, dass sich dadurch wirklich viel verändert hätte, aber Dinge sind nun einfach verfügbarer. In jeder Lebenslage können Unstimmigkeiten zu geschichtlichen Fakten, die genauen Zutaten zu einem Kochrezept oder die Ergebnisse des letzten Spiels des FC (ja, Köln!!!) über Google, Wiki und so weiter geklärt werden. Die Quellen sind nicht neu, nur verfügbar! Auch fragt heute keiner mehr nach dem Weg, dafür gibt es Google Maps. Aber auch Navis sind halt keine neue Erfindung.

Kürzlich wurde ich gefragt, was ich glaube, welche App zum WM-Sommermärchen in Deutschland wohl die beliebteste war. Kicker? Tagesschau? …nein, Fakt ist, dass Steve Jobs das iPhone 2006 noch nicht auf den Markt gebracht hatte, sondern erst ein Jahr später. Echt? Erst so kurz? Okay, das ist banal und der eine oder andere kennt den auch schon. Trotzdem macht mir dieses Bild deutlich, in welch kurzer Zeit die Digitalisierung Einzug gehalten hat und wie präsent sie heute in meinem Leben ist. Und es ist für mich keine Revolution, sondern fügt sich nahtlos in unser Leben ein, macht Informationen verfügbar, die schon immer da gewesen sind!

Aber Freunde: Lasst uns nicht länger zurückschauen. 2016 steht vor der Tür. Lasst die Vergangenheit Vergangenheit sein. Was bringt uns die Zukunft? Okay, ich gebe es zu: Für mich wird der nächste Schritt in die Zukunft recht gut von einem Buzzword beschrieben: IoT (ja, da kann man oben nachlesen, was das ist…).

Okay, was ist da alles so denkbar? Ein Badezimmer Spiegel, der mir meine E-Mails beim Zähneputzen vorliest, während er mir den Kalender für den Tag anzeigt. Dann wird mir parallel noch ein eingehender Videoanruf vom Chef angeboten. Letzteres würde ich in der Situation vielleicht doch eher ablehnen… Danach am Frühstückstisch fragt dann der Fernseher beim Kühlschrank nach was noch so fehlt und bereitet schon mal die Bestellung beim Supermarkt vor. Abholen oder Lieferung? Ja, auch in Zukunft müssen wir noch schwere Entscheidungen treffen! Der Screen im Frühstückstisch schlägt mir die beste und sicherste Autostrecke zum Büro vor und merkt an, dass ein öffentliches Beförderungsmittel bei der aktuellen Verkehrslage zu bevorzugen ist.

Ich höre hier mal auf, denn die Brave New World Skeptiker hacken sonst bestimmt gleich den Server. Kurz gesagt: Ich find’s super! Ich freue mich auf die Zeit, denn all diese technische Unterstützung hilft mir, Dinge, die ich heute schon tagtäglich erledige, schneller zu erledigen. Aber jetzt kommt der Clou: All das muss über eine Art persönlichen digitalen Assistenten koordiniert werden. Eine KI, die es bewerkstelligt, mich als Individuum mit der Zeit immer besser kennen zu lernen und zu verstehen. Irgendwann kann dieser Assistent dann nicht nur die Dinge bestellen, die im Kühlschrank fehlen, sondern auch Termine für mich vereinbaren, mit anderen digitalen Assistenten von Kollegen, Behörden, Versicherungen und Banken kommunizieren und das, was man früher Papierkram nannte, erledigen. Heute bin ich noch die Klickmaschine dafür, denn digital ist schon das meiste, in Zukunft macht das mein KI Assistent. Super!

Jedem, der hier mitgehen kann, sei das Buch “2025 – So arbeiten wir in der Zukunft” von Sven Gábor Jánszky (2b ahead Think Tank) ans Herz gelegt. Es beinhaltet noch unzählige weitere Beispiele und berücksichtigt dabei aktuelle Trends und Entwicklungen aus Wirtschaft, Politik und Medizin. Zudem ist es toll geschrieben und liest sich wie von selbst.

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Um hier die didaktische Kurve zu bekommen, bleibe ich bei 2b ahead und werde mit dem Verweis auf die Studie zu den neuen Kundensegmenten aus 2014 den Titel dieses Bolgs erklären und warum ich ein bequemer Nicht-Sucher werden möchte.


Hierzu ein kleiner Exkurs:

Die Trendforscher behaupten, dass die traditionelle Theorie über die Kundensegmente schon heute überholt ist. Während in der Vergangenheit die drei Kundensegmente Economy, Standard und Premium nach oben hin mit Preis- und Qualitätsanstieg charakterisiert werden können, hat die Digitalisierung und die Verfügbarkeit von Informationen zur Folge, dass sich die Segmente stark verändert haben und sich auch weiterhin noch ändern werden.

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(Quelle: siehe Studie)

So spricht man z.B. aktuell schon von einem Premium-Economy Segement, das durchaus preissensitiv auf Luxusartikel und Premium-Dienstleistungen aus ist. Ein Beispiel soll hier ein Shop für Luxusuhren sein. Das Standardsegment wird über kurz oder lang verschwinden und im alten Premium Bereich werden sich neue Segmente von Identitätssuchern einstellen. In Folge dessen ergibt sich ein neues Bild der Segmente in der digitalen Welt.

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(Quelle: siehe Studie)

Und unten rechts findet sich nun mein bequemer Nicht-Sucher. Warum sehe ich mich nun da? Dazu zitiere ich hier auszugsweise aus der genannten Studie:

“[…] hier geht es um den besten Preis für die gewünschte Leistung. Allerdings ist in erster Linie entscheidend, die individuell und momentan passende Leistung zu erkennen. Und erst dann den besten Preis. Im Zweifel also lieber etwas teurer, wenn die Qualität stimmt. […] Er erwartet von einem Hersteller seiner Produkte, dass dieser sein Bedürfnisprofil automatisch analysiert und permanent anpasst. Dafür ist der Kunde bereit, den Hersteller tief in seine Daten hineinblicken zu lassen. Er lässt nicht nur Bewegungsdaten über Facebook & Co. tracken, sondern installiert auf seinem Smartphone zusätzlich einen elektronischen Assistenten.”


So – und da haben wir ihn nun wieder den KI Assistenten. Denn dass Segment der bequemen Nicht-Sucher wird mittelfristig aufwändigere Entscheidungsprozesse auf Maschinen auslagern und sich auf die verfügbaren Assistenzsysteme verlassen. Und genau da sehe ich auch mich. Zukunft, ich bin bereit!

Damit bin ich mit meinem “wünsch-dir-was” erst mal durch. Was das aus meiner Sicht für die Unternehmen bedeutet, die weiterhin mit mir und meinem Digitalen Assistenten kommunizieren möchten, werde ich in einem weiteren Blog Anfang kommenden Jahres beschreiben.

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About Author

Jakobus Dorloff

Solutions Architect

Jakobus Dorloff ist Solutions Architect im Center of Excellence für Customer Intelligence bei SAS. Nach der Ausbildung zum Versicherungskaufmann machte er den Master in Business Informatics um anschließend als Experte im analytischen CRM bei der AXA einzusteigen. Dort sammelte er über 5 Jahre viel Erfahrung und Know How beim Kampagnenmanagement in einer komplexen Multikanalwelt und setzte analytische Methoden zur Optimierung der Marketingprozesse ein. Sein Schwerpunkt bei SAS ist die Unterstützung bei der Transformation des Marketings in eine von Big Data und Digitalisierung geprägte Welt. Denn hier ist es entscheidend die modernen SAS Technologien richtig einzubinden um eine Digitalisierungsstrategie für das eigene Geschäft Modell erfolgreich umzusetzen.

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