Wien und die Donau: Zahlreiche Lieder, Geschichten und Filme dokumentieren die innige Beziehung zwischen der österreichischen Hauptstadt und „ihrem“ Fluss. Das war aber nicht immer so: Über Jahrhunderte stellte das Gewässer eine große Bedrohung für die Stadt dar – und es erforderte beträchtliche Ingenieurskunst, um die Donauauen in ein echtes Freizeitparadies zu verwandeln. Als Data Scientist sehe ich Parallelen zur Big-Data-Flut, die viele Unternehmen gerade überschwemmt. Und gleichzeitig auch die Chance, die Mächtigkeit von Big Data in die richtigen Bahnen zu lenken, so dass eine ideale Basis für Machine Learning und künstliche Intelligenz entsteht – sofern diese auf der passenden Analytics-Plattform laufen.
Millionen von Jahren floss die Donau 30 Kilometer östlich von Wien entlang. Dann grub sich der Fluss ein neues Bett zwischen Leopoldsberg und Bisamberg und breitete sich dahinter im flachen Teil des heutigen Stadtgebiets von Wien über mehrere Arme aus. In den letzten Jahren habe ich miterlebt, wie viele Unternehmen von der Big-Data-„Welle“ überspült wurden. Sie waren überhaupt nicht auf die Menge an Daten vorbereitet, die auf einmal auf sie zukamen.
Keine Angst vor Daten!
Während der ersten Besiedlung Wiens in der Römerzeit und der Erweiterung im Mittelalter gründete man ein bis zwei Kilometer südwestlich des Donauarms ein Stadtzentrum an einem kleineren, besser kontrollierbaren Lauf der Donau. Und das hatte einen guten Grund. Niemand wollte sich dem Risiko aussetzen, im Flussgebiet zu wohnen: Unkontrollierbare Fluten stellten eine ständige Bedrohung für Häuser und Menschen dar. Manche Unternehmen zeigen ein ähnliches Schutzverhalten im Hinblick auf die Big-Data-Geschäftswelt. Sie halten sich von ihren großen Datenbeständen fern und hoffen, dass es reicht, wenn sie sich mit ihren Daten in homöopathischen Dosen beschäftigen. Weit gefehlt: Denn so bleiben verborgene Erkenntnisse in den Daten auch weiterhin unentdeckt. Und es gehen viele neue Geschäftschancen verloren.
Die Donau-Regulierung: Ein echter Game Changer
In den 1870er-Jahren entschied sich die Stadtverwaltung Wien dafür, einen wichtigen strategischen Weg einzuschlagen. Die Regulierung der Donau sollte diese in ein großes Flussbett umwandeln. Es war ein extrem hoher Aufwand erforderlich – für Planung, Vorbereitung und Bauarbeiten –, bis die Donau schließlich EIN großer Fluss war. Zahlreiche Unternehmen arbeiten heute ebenfalls an Datenmanagement-Projekten, um ihre unterschiedlichen Datenströme zu kanalisieren und damit in geordnete Bahnen zu überführen, von denen sie andernfalls überschwemmt werden würden.
Nach der Regulierung der Donau änderte sich das Siedlungsverhalten der Bewohner von Wien: Sie zogen näher ans Wasser. Gebiete, die zuvor jahrhundertelang brachlagen, standen nun im öffentlichen Interesse und wurden in die städtische Planung mit einbezogen. Bei Data Science möchten wir ein ähnliches Verhalten hervorrufen. Fachexperten sollen näher an die Daten herangeführt werden. Indem wir über unsere Plattform Self-Service-Analytics anbieten, geben wir unseren Kunden Tools an die Hand, mit denen sie eine „Datenüberschwemmung“ vermeiden und stattdessen maximale Erkenntnis aus den Daten gewinnen.
In den 1970er-Jahren ging die Stadt Wien sogar noch einen Schritt weiter: Die „Entlastungsgerinne“ wurde parallel zur Donau gebaut. Der Sicherheitsaspekt dieses Projekts sah folgendermaßen aus: Es sollte ein zweites Flussbett entstehen, das man fluten konnte, wenn das Fassungsvermögen der Donau überstiegen wurde. Ein vergleichbares Vorgehen lässt sich bei Kunden beobachten, die Cloud-Umgebungen nutzen, um ganz nach Bedarf Data-Science-Rechenkapazitäten hinzuzuschalten.
Big Data zum Wohlfühlen
Ein 21 Kilometer langer Hügel entstand zwischen diesem Überlaufflussbett und der Donau, genannt „Die Donauinsel“. Sie bietet heute ein echtes Freizeitparadies für Wiener und Touristen: Mitten in der Stadt haben sie die Möglichkeit zu schwimmen, segeln, surfen, Wasserski zu fahren sowie Restaurants, Bars und Erholungsbereiche zu besuchen. Wien hat es also geschafft, die ehemalige Gefahrenzone in einen Wohlfühlbereich zu verwandeln.
Letztes Jahr haben wir ein Pilotprojekt bei einem großen Versicherer umgesetzt und die Mitarbeiter in den Fachabteilungen mit SAS Visual Analytics ausgestattet. Ein Teammitglied erzählte uns zwei Tage später ganz enthusiastisch von seinen Erlebnissen. Während es ihn bisher immer frustriert hatte, mit den Daten nicht wirklich etwas anfangen zu können, fühlte er sich jetzt „inmitten seiner Daten“ und genoss so die Vorteile von Big Data, statt sich davon wegspülen zu lassen. Vielleicht sollte ich ihn mal auf die Donauinsel einladen!
In den 1990er-Jahren wurde schließlich das Kraftwerk Freudenau gebaut – und damit ein weiteres Kapitel in der wechselhaften Stadt-Fluss-Geschichte geschrieben. Die Energie, die einst Überschwemmungen und Probleme verursachte, wird nun zur Beleuchtung der Stadt genutzt und macht Wien zu einem noch attraktiveren Ort zum Leben.
Keine Angst vor Daten! Sonst bleiben Erkenntnisse unentdeckt und Chancen ungenutzt #Analytics #BigData Click To TweetSAS Austria: Mitten im Data-Science-Paradies
Das Überschwemmungsgebiet wurde also schließlich in einen „Great Place to Live“ und einen „Great Place to Work“ überführt. Daher freut es mich besonders, dass sich die Geschäftsleitung von SAS Austria in diesem Jahr das „Viertel Zwei“ mitten in den Praterauen nahe der Donau als Standort für unseres neues SAS-Büro ausgewählt hat. Wir sind nun in einem modernen Geschäftsumfeld auf einem zuvor unbewohnbaren Land. Und das ist symbolisch für das, was SAS tut: Wir helfen unseren Kunden dabei, die Big-Data-Überschwemmung zu überwinden und Land zu kultivieren, das vorher überflutet und unstrukturiert war.
Ich freue mich auf Ihren Besuch in unserem neuen SAS Austria Office bei einem unserer anstehenden Kundenevents. Oder Sie kommen einfach auf einen guten Kaffee vorbei und wir reden über Data Science und Machine Learning – ganz entspannt und ohne Angst vor Überschwemmung😊.