Was Digitalisierung für Miele bedeutet

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IoT-Projekte zeigen durch ihre Vielseitigkeit immer wieder, wie wichtig heutzutage die interdisziplinäre Zusammenarbeit und Partnerschaft zwischen Unternehmen ist. Gerade das Zusammenspiel der Bereiche Hardware, Software und Forschung muss abgestimmt sein, soll der Erfolg gesichert werden. Das E4TC am Campus der RWTH Aachen bringt genau diese Bereiche zusammen und fördert mit seiner Member-Community den interdisziplinären Austausch. In dieser Interviewreihe spreche ich mit Mitgliedern des E4TC und tausche mich über digitale Transformation, Netzwerkeffekte und notwendige Maßnahmen aus.

Diesmal mit Christoph Ridder, der bei Miele im Bereich Fertigung, Montage, Waschautomaten tätig ist. Miele ist seit etwa einem halben Jahr beim E4TC dabei. Hier geht es zum vorherigen Teil der Serie "IoT, Manufacturing und Digitalisierungstrends".

Herr Ridder, welche sind in Ihren Augen aktuell die drei wichtigsten Digitalisierungstrends?

Christoph Ridder: Ich kann natürlich jetzt nur aus meiner Sicht sprechen, und wir sind ja sehr produktionslastig unterwegs. Aber nichtsdestotrotz denke ich in erster Linie an das Thema Services, also die Erweiterung unserer Produkte mit Dienstleistungsmöglichkeiten, die ja auch viel und überwiegend in digitaler Form angeboten werden. Das ist sicherlich ein Trend, den auch Miele schon zum großen Teil mitgeht. Produktionsseitig ist natürlich das Thema Robotik sehr spannend, und sicherlich beschäftigt uns auch das Thema IT-Strukturen, also die Durchgängigkeit von Strukturen und Daten, die eine Datenbasis aus der Produktentstehung und durch die gesamte Produktion ermöglicht. Ich glaube, das könnte ich jetzt beliebig fortführen. Welche wirklich die wichtigsten und für uns relevantesten Digitalisierungstrends sind, ist ad hoc schwer zu sagen. Ich denke, grundsätzlich haben viele dieser Themen ein riesiges Potenzial. Welche davon speziell auch uns als Miele weiterbringen, versuchen wir aktuell herauszufinden. Da stehen wir aber noch am Anfang.

Zwei Trendbegriffe, die ich hier ganz gerne einwerfen würde: Machine Learning und Artificial Intelligence. Haben die beiden Begriffe für Sie auch schon Relevanz im Unternehmen?

Ridder: Ja, durchaus, da habe ich gestern zufällig noch mit einem Kollegen darüber gesprochen. Gerade das Thema Artificial Intelligence im Instandhaltungsbereich hat hohe Relevanz. Konkret: KI einzusetzen, um vorausblickend z. B. Maschinenstörungen oder Ausfälle zu erkennen und daraus letztendlich Trends abzuleiten.

Und werden da konkret auch schon Projekte oder Maßnahmen durchgeführt?

Ridder: Ja, da gibt es erste Ansätze, erste Versuche. Das sind aber noch nicht einmal Pilotprojekte, sondern im Moment passiert das eher noch auf der Forschungsebene.

Inwiefern spielt denn das Thema IoT eine Rolle für die Verbesserung Ihrer Produktion?

Ridder: Natürlich hat man die Möglichkeit, Produktionsanlagen oder Maschinen miteinander zu vernetzen und die Produkte und Bauteile so intelligent zu machen, dass sie ihren Weg durch die Produktion selbst finden, Maschinen-Parameter beeinflussen, so dass es eine Rückkopplung gibt. Gerade das Thema Rückverfolgbarkeit im Produktionsprozess – aber eben auch danach – ist sehr wichtig. Auch da gibt es bei uns erste Ansätze.

Bei IoT-Projekten kommt ja auch immer wieder vor, dass man als Hersteller auf andere Unternehmen angewiesen ist, die z. B. die Software bringen, die diese Vernetzung möglich macht. Würden Sie sagen, dass Sie im Zusammenspiel von Unternehmen in der Leistungserbringung selbst Veränderungen durch Industrie 4.0 beobachten können?

Ridder: Ja, durchaus. Gerade, was die Bereitstellung von Software und das Thema IT-Architekturen angeht, ist das ein absolut wichtiges Thema, um die Schnittstellen schlank zu halten oder möglichst abzubauen.

Können Sie sich vorstellen, dass sich in Bezug auf die Zusammenarbeit mit Partnern selbst etwas verändert hat?

Ridder: Sie ist sicherlich gewachsen. Ein Vergleich ist aber schwer zu ziehen, weil die Vielfalt der Technologien und auch der Möglichkeiten, die man heute hat, wesentlich größer und breiter geworden ist und wir ja auch ein bisschen schauen, wer uns da am besten unterstützen kann. Früher war es oft so, dass Dinge aus dem Unternehmen heraus entwickelt wurden, auch IT-Lösungen. Heute wird verstärkt auf Dienstleistungsangebote von Externen zurückgegriffen.

Stichwort Vielfalt. Das E4TC ist ein Netzwerk, das sehr viele Unternehmen zusammenbringt, die aus ganz unterschiedlichen Bereichen kommen, sei es aus dem Software-, Hardware- oder auch Produktionsbereich. Was war denn für Miele die Hauptmotivation, so eine Mitgliedschaft einzugehen?

Ridder: Im ersten Schritt ging es darum, herauszufinden, was uns dieses Netzwerk bringen kann. Ohne vorher schon ein konkretes Ziel ausgemacht zu haben, wollten wir erst einmal gucken, wie dieses Netzwerk funktioniert und wie es mit der Zusammenarbeit mit den anderen Partnern klappt, um dann entscheiden zu können, ob uns das weiterbringt. Ich glaube schon, dass das Unternehmensnetzwerk oder eben der Zugang zu diesen Netzwerken sehr interessant ist, um auch das Angebot der verschiedenen Partnerunternehmen wahrzunehmen.

Es gibt ja unterschiedliche Möglichkeiten, wie man sich an Projekten beteiligen kann. Es gibt zum Beispiel die Demofabrik oder auch das eLab, verschiedene Center-Projekte etc. Wie sind Sie denn aktuell involviert?

Ridder: In unserem ersten Projekt mit dem E4TC stecken wir aktuell mittendrin, also ungefähr auf der Hälfte der Projektlaufzeit. Bislang haben wir nur das Thema Demofabrik kennengelernt. Es gibt natürlich viele interessante Themen, die erarbeitet und auch vorgestellt werden. Ich bin also gespannt, wie es weitergeht.

Das heißt, das Thema Netzwerkeffekte und Partnerschaften mit anderen Unternehmen ist für Miele jeden Fall relevant und wird verfolgt?

Ridder: Genau. Das passiert an vielen Stellen, auch mit anderen Hochschulen und anderen Instituten zusammen.

SAS bietet im Rahmen des E4TC Workshops zum Thema Industrie 4.0 an, um konkrete Strategien zu entwickeln, wie digitale Transformation erfolgen sollte. Je nach Bedarf werden unter anderem Business Use Cases aus unterschiedlichen Bereichen elaboriert. Interesse?

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Léonie Valencia

Von 2015-2016 sammelte Léonie Valencia an den SAS Standorten Heidelberg und Wien erste Erfahrungen im digitalen Marketing. Seit März 2019 ist sie wieder Teil des Marketing Teams und untersucht in ihrer Masterarbeit die Einflüsse des Internet of Things auf Wertschöpfungsprozesse von Unternehmen in der IT Branche. After gaining some experience in the field of digital marketing in the SAS offices of Heidelberg and Vienna from 2015-2016, Léonie Valencia rejoined SAS in 2019 to support the marketing department and to write her Master Thesis focusing on the impact of the Internet of Things on value creation processes in the IT sector.

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