Advanced Analytics – mehr Effizienz in der Steuerverwaltung

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Die Steuerbehörden sind wahrscheinlich nicht jedermanns Lieblingsorganisationen. Aber überall auf der Welt spielen sie eine Schlüsselrolle bei der Erhebung von Einnahmen, die es den Regierungen ermöglichen, Geld für wichtige öffentliche Dienstleistungen auszugeben. Man braucht nur die Medienberichterstattung über die Steuerhinterziehung einiger großer Technologieunternehmen zu lesen und die dazugehörigen Bemühungen der Steuerbehörden, um sicherzustellen, dass Steuern gezahlt werden, um zu verstehen, dass dies ein wichtiges und emotionales Thema ist.

SteuerbetrugOft hilft den Steuerbehörden allein eine öffentliche Medienberichterstattung über Steuerhinterziehungen bei großen Unternehmen oder wohlhabenden Steuerpflichtigen und die zugehörige Darstellung ihrer Ermittlungsaktivitäten, um zu gewährleisten, dass die Betroffenen ihre Steuern zahlen. Mit Sicherheit handelt es sich sachlich, aber auch emotional um ein wichtiges Thema in der Gesellschaft, da es mit einer Gerechtigkeitswahrnehmung in Verbindung gebracht wird.

Es ist daher eine gute Nachricht, dass die OECD-Länder fortgeschrittene Analysen anwenden, um die Steuerverwaltung zu verbessern. Die Arbeit der Steuerverwaltung ist ein typischer Anwendungsfall für Analytics, da sie präzisere Entscheidungen auf der Basis von Beweismitteln ermöglicht. Analytics ändert dabei zwar nicht grundlegend, was gemacht wird, aber sie verbessert potenziell die Art und Weise, wie gearbeitet wird. Die Effizienz als auch die Effektivität der Abläufe steigen. Dies ist gerade bei einem immer größeren Datenaufkommen durch die Einführung digitaler Steuerverarbeitungsprozesse wichtig.

Entsprechend dem veröffentlichten OECD-Bericht ist SAS ein primärer analytischer Partner der OECD-Steuerbehörden. Und es sind nicht nur die einfachen Statistiken, mit denen SAS Steuerbehörden hilft, sondern es sind insbesondere die komplexeren analytischen Disziplinen.

Ein sich entwickelndes Gesamtbild

Es ist sicher keine Überraschung, dass sich das Bild von Analytics in den Steuerbehörden im Laufe der Zeit entwickelt und verändert. Der erste Bereich, in dem Analytics eingesetzt wurde, war die Auswahl der zu prüfenden Fälle. Diese Nutzung hat sich nun deutlich ausgeweitet, z. B. um Entscheidungen über das Schuldenmanagement zu treffen, die Zahlungseinhaltung zu verbessern und Zahlungsausfälle zu reduzieren. Analytics wird in Europa inzwischen auch bei strategischen Entscheidungen und der Gestaltung der Kommunikation mit den Steuerzahlern verwendet, um die Einhaltung und Bezahlung zu verbessern und die Auswirkungen von politischen Änderungen auf die Steuerzahler zu vereinfachen.

Neben der Ausweitung der Anwendungsfälle haben die Steuerbehörden aber auch die Art der von ihnen verwendeten Analyseverfahren erweitert. Bei den ersten Anwendungen ging es noch um die allgemeine Modellierung. Die Anwendungen umfassen heute schon detaillierte Modelle zur Bewertung einzelner Risikoarten, komplexe Sachverhalte und den Einsatz prädiktiver Modelle.

Analytics wird immer ausgereifter und immer versierter eingesetzt, wodurch sich wieder ganz neue Herausforderungen ergeben. In der Anfangsphase der analytischen Nutzung sind die Hauptthemen eher organisatorisch und strukturell. Hier besteht das Hauptproblem darin, Zentralisierung und Dezentralisierung in Einklang zu bringen. Die Zentralisierung unterstützt die Entwicklung einer starken, kohärenten Analysefunktion, die es der Steuerbehörde wiederum ermöglicht, Kompetenzen aufzubauen und die Qualität ihrer analytischen Arbeit zu kontrollieren. Wenn wir mit Analytics vorankommen, muss sie stärker in die gesamte Organisation integriert werden.

Herausforderungen und Kompetenz

Aus der Sicht von SAS betrifft einer der interessantesten Abschnitte des OECD-Berichts die für Analytics verwendete Software. Kommerzielle Analysesoftware ist die am weitesten verbreitete, insbesondere in der Anfangsphase. Allerdings dürften Open-Source-Optionen mit zunehmender analytischer Reife in Unternehmen auch beliebter werden. Der Bericht stellt fest, dass Open-Source-Technologie zwar zunächst deutlich günstiger zu erwerben ist, aber ihre eigenen Herausforderungen in sich birgt. Dazu gehört insbesondere die Sicherstellung, dass die Organisation über die notwendigen Fähigkeiten im Umgang damit verfügt. Hinzu kommen ein eingeschränkter Funktionsumfang und eine mangelnde Vollständigkeit im Umgang mit dem analytischen Lebenszyklus. Dieser ist von Bedeutung, da sich Daten und zugehörige Modelle kontinuierlich ändern.

Der Bericht stellt auch fest, dass Datenqualität und Governance für die Steuerbehörden ein zentrales Thema bei der verstärkten Nutzung von Analysen sind. Daten müssen von einem Nebeneffekt ihrer Aktivitäten zu einem wichtigen Input für analytische Prozesse und damit zu einem Gewinn für die Behörde werden. Dies bedeutet, Daten auf neue Art und Weise zu sehen, z. B. durch den Aufbau repräsentativer Datenbanken und die aktive Suche nach neuen Datenquellen, die die Erkenntnisse verbessern können.

Datenqualität und Governance sind für die Steuerbehörden ein zentrales Thema bei der verstärkten Nutzung von Analytics.

Ein Ort ständiger Zusammenarbeit

Es wird nicht verwundern, dass der OECD-Bericht abschließend empfiehlt, die Zusammenarbeit zwischen den Steuerbehörden zur Verbesserung der Analysepraxis fortzusetzen. Der Bericht weist darauf hin, wie wichtig es ist, Informationen über drei Schlüsselbereiche auszutauschen: bewährte Verfahren, Kenntnisse über spezifische Analytics-Anwendungen, die sich als wirksam erwiesen haben, und schließlich die Quellen und Arten von Daten, die sich als besonders nützlich für Analysen erwiesen haben. Mit anderen Worten: Der gesamte Prozess von der Datenübernahme bis zur Einbindung der Entscheidungsunterstützung im Feldeinsatz wird in einer kohärenten Lösung abgedeckt.

Als einer der wichtigsten Anbieter von kommerzieller Analytics-Software ist es für uns bei SAS sehr erfreulich, an vielen dieser Gespräche teilzunehmen und einen Beitrag zum weltweiten Austausch bewährter Verfahren in der Steuerverwaltung zu leisten.

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About Author


Michael Hohensee ist als Business Development Manager im Bereich Public Sector bei SAS tätig. Zuvor lag sein Fokus auf dem Bereich Fraud & Security Intelligence sowohl im Public Sector. Als Manager des zugehörigen Customer-Advisory-Teams beschäftigte er sich mit Betrugsprävention und -bekämpfung bei Finanzdienstleistern sowie bei öffentlichen Auftraggebern und Sicherheitsbehörden in Nordeuropa. Mit seiner Erfahrung als zertifizierter Projektmanager hat er verschiedenste Analytics-Projekte unterschiedlicher Komplexität erfolgreich begleitet. Sein Berufsweg ist stets mit dem Einsatz moderner IT-Lösungen zur Analyse von Unternehmensdaten verknüpft. Er besitzt umfangreiche Kenntnisse im Presales und Business Development.

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