Schon mal was von Big Data gehört? – „Klar, hab ich schon mal gehört“, sagen jetzt viele. „Damit habe ich aber gar nichts zu tun, ich arbeite doch nicht in der IT-Branche“, kommt als Nächstes. „Weit gefehlt!“, sage ich dann. Sie glauben nicht, dass Fußball, Big Data und Hochschulen etwas miteinander zu tun haben? Doch! Und was?
Big Data – an dem Begriff kommt keiner mehr vorbei. Woran mache ich das fest? Klar, ich selbst habe beruflich täglich damit zu tun, aber ist das Thema in der Gesellschaft angekommen? Im Alltag des Bürgers? Bei meinen Freunden und Verwandten? Ich denke schon.
Bereits im vorletzten Jahr schaffte es der Begriff in die Tagesschau. Ein Jahr später war zu lesen, dass das Thema im Kanzleramt auf der Agenda stand. Und der endgültige Beweis für mich kam von Oliver Kahn bei der vor vier Wochen beendeten Fußballeuropameisterschaft. Er erwähnte doch tatsächlich das Wort Big Data im Zusammenhang mit seinen Fußballanalysen, wenngleich er gar kein Big Data Spezialist ist!
Wie auch immer: Wie nie zuvor wurden wir vor und nach den Spielen überhäuft mit Zahlen, Prozenten und Grafiken, die auf Teufel komm raus interpretiert wurden. Und da fiel mir auf: Ja, tatsächlich, eben gerade haben mehrere Millionen Fernsehzuschauer erfahren, wie die ganzen Expertenanalysen heutzutage funktionieren.
Es gibt für mich aber noch ein weiteres Indiz, und das ist der Umgang mit dem Thema seitens der Hochschulen. In der letzten Dekade gab es so einiges, das gehypt wurden, nehmen wir das Beispiel „Social Media Analysen“. Firmen und Prominente, Bands und Parteien wollten wissen: Wie komme ich eigentlich bei den Leuten so an? Wie ist die Stimmung in den sozialen Medien, die seit geraumer Zeit die Kneipe um die Ecke als Austauschplattform abgelöst haben? Die Analysen durchzuführen, war einfach, aber es gelang letztendlich nicht, hieraus langfristig profitable Geschäftsmodelle zu etablieren.
Die Hochschulen hatten hier den richtigen Riecher: Natürlich gab es nun auch einzelne Lehrangebote in diesem Bereich, aber es gab keine Flut neu akkreditierter Studiengänge, die „Social Media Analysis“ als zentralen Inhalt gehabt hätten.
Bei Big Data ist das anders. Im Moment laufen an mehr als einem Dutzend deutscher Hochschulen die Vorbereitungen unter Hochdruck, Bachelor- und Masterstudiengänge zu diesem Thema in den Bildungsmarkt zu bringen. Dabei ist es längst nicht mehr nur der „Data Scientist“, den man der Industrie nach Ablauf des Studiums bieten möchte. Man hat erkannt, dass für die Herausforderungen, auf die man bei großen Datenbergen unvermeidlich trifft, Absolventen braucht, die mehr können als „nur“ Statistik und Datenbankmanagement. Wie komme ich an meine Daten? Wie sehen rechtliche Rahmenbedingungen aus? Darf ich die Daten unter Berücksichtigung ethischer und sozialer Aspekte überhaupt nutzen? Habe ich die Fähigkeit, als Projektmanager verschiedene virtuelle Teams zu führen? Kann ich aus den Ergebnissen tragfähige Geschäftsmodelle ableiten?
Das Engagement der Hochschulen, in diesen Bereich zu investieren, ist für mich der nachhaltigste Beweis, dass das Thema langfristig gesehen für jedermann relevant sein wird. Und es wird nicht einfach werden: Kann man lehren, welche Analyse Sinn macht? Hat das nicht eher etwas mit Gespür zu tun? Bei kleinen Datenmengen kann man schon ziemlich in die Irre kommen, man kann sich leicht vorstellen, wie groß das „Labyrinth“ in den immer weiter wachsenden Serverlandschaften sein kann, in der jede Transaktion, ob wichtig oder nicht, erst einmal abgespeichert wird.
SAS wird hier sehr stark wahrgenommen und leistet auch einen Beitrag. Und zwar direkt für jeden Studenten. Wie im Blog von Trent Smith zu lesen, sind Analytics-Kenntnisse ganz weit oben, wenn es um Fähigkeiten geht, die man als Bewerber mitbringen sollte – und SAS Kenntnisse stehen auf der Liste auf Platz 1 … Wie man auch ohne Professor rankommt, dazu mehr im nächsten Blog.
Und im Alltag? Ganz ehrlich, ich hoffe, dass bei der WM 2018 wieder der Fußball im Mittelpunkt steht und nicht die Frage, ob „Packing“ eine sinnvolle Maßeinheit bietet oder ein Spieler 11,3 km gelaufen ist, aber nur sieben Ballkontakte hatte …. Ich will Tore sehen!
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Big Data war - und wird ein immer wichtigeres Thema werden!