#Schönwetterfahrer – oder was man im Urlaub über Datenvisualisierung lernen kann

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Datenvisualisierung – Manchmal braucht man einfach extrinsische Motivationsfaktoren, um andere Wege zu gehen. Die Zweiradreisenden unter uns kennen und schätzen die besondere Art der Fortbewegung (ohne Blechdach) mit all ihren Vor- und Nachteilen. Eine begrenzte Gepäckkapazität, fehlende Klimatisierung, größere Unfallgefahr usw. sind Faktoren, mit denen man dabei leben muss. Was aber oft in allererster Linie über Freud oder Leid entscheidet, ist das Wetter.

Doch manchmal hat man einfach Glück, und so fuhr ich auf meiner letzten Motorradreise rund 7.000 km, ohne einen Tropfen Regen abzubekommen. Allerdings … beim vorletzten Übernachtungsstopp kam es dann, wie es kommen musste: Für die Nacht kündigte sich in den nördlichen Alpen ein Wetterumschwung an. Ich suchte mir also eine Unterkunft und parkte meine staubtrockene KTM etwas missmutig unter freiem Himmel.

Am nächsten Morgen versuchte ich dann, bei lauwarmem Kaffee und trockenen Brötchen, irgendwie eine Lösung zu finden. Die Vorstellung, bei strömendem Regen eine Bergstraße mit mittelprächtigem Belag entlangzukriechen, weckte neue Kreativität bei der Routenplanung. Zunächst ermittelte ich verschiedene Routenvarianten. Anhand größerer Ortschaften entlang dieser Routen, für die ich mit meiner Wetter-App die aktuellen klimatischen Verhältnisse checkte, versuchte ich, eine möglichst trockene Variante zu finden. Da das Wetter und die entsprechenden Prognosen recht wechselhaft waren, führte dieses Vorgehen allerdings nicht zu einem zufriedenstellenden Ergebnis.

Ich experimentierte parallel mit verschiedenen Wetterkarten, klassischer Faltkarte und GPS. Schließlich landete ich auf der Seite https://meteo.search.ch/prognosis, die eine Echtzeit-Visualisierung von Niederschlägen in Form von Radarbildern zur Verfügung stellt. Im Grunde nichts Neues, aber in dieser Situation die einzig hilfreiche Planungsunterstützung. Die zeitabhängigen Konturen der Gewitterfront in Kombination mit der Straßenkarte erlaubten es mir, eine Route zu finden, die Hoffnung auf eine trockene Fahrt machte. Und dabei handelte es sich um eine Route, die ich bis zu diesem Zeitpunkt gar nicht in Erwägung gezogen hatte.

Gesagt, getan. Ich packte meine Koffer und startete in der nächsten Regenpause. Mit der Gewitterfront im Rücken überprüfte ich beim ersten Stopp nochmals die aktuellen Prognosedaten, musste die Route jedoch nicht weiter anpassen. Die Bewegung der Regenwolken erfolgte exakt nach dem vorhergesagten Verlauf. Zwar erreichten mich dann doch noch ein paar wenige Regentropfen, aber eine durchnässende Fahrt blieb aus – und ich lernte gleichzeitig eine neue, spannende Route kennen.

Tatsächlich ertappte ich mich dabei, wie ich auf einem letzten Autobahnstück über verschiedene Visualisierungsmöglichkeiten nachdachte – und ich kam dabei auf die Idee für diesen Blog.

Wie häufig nutzt man gewohnte Berichte und Visualisierungen zur Steuerung verschiedenster Prozesse im Unternehmen? Wäre es manchmal nicht hilfreich oder eigentlich notwendig, hier neue Wege zu gehen? Wo steht, dass KPIs, Zeitverläufe oder Unternehmensbereiche mit Ampeln, Tabellen oder Balken dargestellt werden müssen? Unterstützen Excel-Zahlenkolonnen tatsächlich effizient und effektiv bei der Planung und Steuerung?

Womöglich können die entscheidenden Informationen mit anderen, eher ungewohnten Grafiktypen viel schneller erkannt werden. Eventuell liefert ja eine Tree Map, eine Korrelationsmatrix oder ein Sankey-Diagramm viel schnellere und bessere Einblicke. Welche Visualisierungen nutzen Sie heute, und auf welche Informationen kommt es dabei an?

Inspiriert von dem Niederschlagsradar habe ich beispielhaft einen einfachen 3-stufigen Report erstellt. Dieser erlaubt es, relevante Regionen zu selektieren, geografisch Datenpunkte (z. B. Kunden) in einem bestimmten Umkreis ad hoc zu markieren und geclustert mit einer Umsatzprognose ausgeben zu lassen. Eine Möglichkeit, um beispielsweise Point-of-Sale-Standorte zu analysieren.

Falls Sie sich für weitere Visualisierungsmöglichkeiten interessieren, oder einfach ein paar Tourentipps austauschen möchten: Kontaktieren Sie mich über die Kommentarfunktion oder die sozialen Netzwerke aus meinem Blog-Profil. Alternativ finden sich im Whitepaper „Visualization Techniques“ auch einige Anregungen, die ich Ihnen empfehlen kann. Oder Sie besuchen den aktuellen Blog von Robert Allison. Mit einer speziellen Kartendarstellung wird hier gezeigt, welche Orte im Südwesten der USA vom Hurrikan „Irma“ betroffen sind.

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About Author

Robert Ruf

Solutions Architect

Robert Ruf ist seit 2004 bei SAS und beschäftigt sich mit den Themen Business Intelligence, Data Warehousing, Business Analytics sowie Big Data. Als Experte für BI Lösungen, berät er Unternehmen in der DACH Region und teilt sein Wissen in Vorträgen und als Dozent an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg. Robert Ruf hat in Mannheim Wirtschaftsinformatik studiert und zusätzlich einen MBA-Titel im Bereich „Information and Performance Management“ erlangt. Robert Ruf is advising companies on Big Data and Business Analytics. He is also a lecturer on modern BI.

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