Ich bin ein Betroffener! Vom Digital-naiv zum Digital-native mittel Transformation - Der Mensch hat nur eine kurze Zeitspanne in seinem Leben, in der er regelrecht nach Veränderungen schreit – nämlich im Windelalter, wenn die Besagte mal wieder bis zum Rand voll ist – ansonsten halten sich die Freuden über Veränderungen doch sehr in Grenzen. Eigentlich komisch, denn es verändert sich doch ständig etwas und überall gibt es neue Erfindungen und Trends, die das Leben leichter, smarter oder interessanter machen.
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Ich will hier aber nicht global über Changemanagement oder Veränderungsprozesse schreiben, da findet sich im Internet sicher tonnenweise Material. Nein, mir geht es um einen persönlichen Blickwinkel auf die Geschehnisse der letzten 1-2 Jahre, denn plötzlich klopfte die digitale Transformation auch an meine Tür…. und ich hab, Gott sei Dank, auf gemacht.
Comic gezeichnet von Thomas Bodenmüller-Dodek
Wie muss man sich das vorstellen? Was hat sich verändert? Ich schätze mal so wie mir wird es noch einigen etablierten Business Intelligence (BI) Spezialisten gehen, denn die vielen neuen technischen Möglichkeiten und die gesteigerten Anforderungen an BI zeigen es deutlich: BI wird zu BA – also Business Intelligence zu Business Analytics. Bis vor kurzem war meine BI-Welt noch in Ordnung. Da gab es die OLAP Cubes und die schönen Berichte und Analysen, mal ein bisschen Dashboard (Steuerungscockpits) und SQL-Abfragen auf Datenbanken. Das hatte ich alles im Griff, denn am Ende kam immer nur beschreibende Statistik heraus – wie waren die Umsätze verteilt auf Produkte, was waren die Top Kunden etc. pp. - Nur mal so am Rande: Eine Top 10-Analyse ist keine Analytik, das ist zählen, messen, wiegen – auch wenn das bei dem ein oder andern BI-Tool schon unter „Analytics“ verbucht wird.
Die eigentliche Veränderung erlebte ich durch eines unserer neuen Produkte „Visual Analytics“ – denn wie der Name schon sagt verbirgt sich dahinter eine Kombination aus visueller Datenschau und analytischen Verfahren. Bisher war alles, was mit Analytik zu tun hatte bei den „Programmier-Freaks“ angesiedelt und schon per se viel zu kompliziert, als dass ich mich damit beschäftigen wollte. Doch mit Visual Analytics öffnete sich diese Türe, denn ich konnte auf einmal mit Korrelationen, Entscheidungsbäumen, Cluster-Verfahren, Text-Mining und Regressionen umgehen, ohne das Gefühl zu haben, nicht mehr zu wissen was ich eigentlich grad tue.
Als kleines Praxisbeispiel habe ich eine klassische BI Analyse (linkes Diagramm) neben eine BA Analyse (Entscheidungsbaum rechts) gestellt. Das linke Bild beantwortet die Frage, wie die Kundenzufriedenheit (yes/no) in den einzelnen Sparten verteilt ist. Rechts steht die Frage im Vordergrund: welche Treiber sind in den Daten versteckt, die einen Einfluss auf die Kundenzufriedenheit haben, z.B. führen hohe Beiträge (>1013,23 €) eher zu unzufriedenen Kunden. Diese Art der visuellen Analytik beantwortet tiefergehende Fragen ohne auf komplexe Programmierungen zurückgreifen zu müssen.
Heute ist es für mich selbstverständlich, dass ich Daten auch aus einem analytischen Blickwinkel betrachte, obwohl ich kein hausgemachter Data Scientist zu sein. Ich würde mich eher als ein Citizen Data Scientist bezeichnen, der in der Lage ist die analytisch limitierte BI-Welt in eine erkenntnisreiche BA-Welt zu verwandeln.
Sie brauchen also keine Angst haben, wenn bei Ihnen die digitale Transformation anklopft, machen Sie auf und seien Sie neugierig.