Stellen Sie sich vor, Sie wachen auf und Weihnachten ist verschwunden, mitsamt aller Weihnachtsgeschichten. Niemand hat je davon gehört, noch gibt es irgendwelche Beweise über die Existenz von geschmückten Tannenbäumen, duftenden Plätzchen oder Ochs und Esel in der Krippe. Jemand hat Weihnachten radikal abgeschafft und aus unseren Köpfen eliminiert. Tief in Ihrem Innern haben Sie aber das Gefühl, dass etwas fehlt, irgendwas.
Aber es fällt Ihnen beim besten Willen nicht ein. Sie entschließen sich diesem Gefühl nachzugehen machen sich auf die Suche, um die verlorenen Erinnerungen an Weihnachten zurück zu holen. Doch wo anfangen? Orientierungslos laufen Sie durch die Straßen bis Sie aus einer dunklen Seitengasse ein “pssst” vernehmen. Ein alter, grauhaariger Mann mit rotem, abgewetzen Mantel steckt Ihnen einen USB-Stick* zu und flüstert: “Hier findest du die Antwort auf deine Frage, aber beeil dich, sonst ist es zu spät.”
Mit dem USB-Stick fest in Ihre Hand gedrückt eilen Sie nach Hause und fahren Ihren Rechner (oder auch Notebook) hoch. Gespannt klicken Sie auf dem Bildschirm hin und her und finden eine Datei – bestehend aus Texten.
Ein paar Minuten rätseln Sie, was diese Zeilen bedeuten könnten, aber Sie stellen fest es ist zu viel Text. Es würde Stunden, vielleicht Tage dauern um alles zu lesen. Und hatte der Alte nicht gesagt, es müsse schnell gehen? Da kommt Ihnen der rettende Einfall, Ihr Nachbar, der Nerd von nebenan hatte doch letzte Woche irgendetwas davon gefaselt, dass er über eine Software verfügt mit der man Texte analysieren konnte. Das war´s! Bewaffnet mit Ihrem USB-Stick klopfen Sie wildhämmernd an die Wohnugstür. Verschlafen und mit roten Augen öffnet der Nachbar die Türe: “Was gibt´s so früh am Morgen?” (es war 1 Uhr mittags) fragt er. “Schnell wir dürfen keine Zeit verlieren” raunen Sie.
Ein paar Minuten später präsentiert ihr freundlicher Nerd-Nachbar seine Ergebnisse. In den Textdaten hatte er interessante Themen extrahiert.
Es gibt 4 Haupt-Themen in den Texten (siehe Bild), die Hinweise darauf geben, dass wohl bald etwas geschehen wird und wir uns freuen können. Im zweiten Thema finden Sie noch Informationen zu einem Kind oder Kindlein. So langsam dämmert es bei Ihnen. Sie haben das Gefühl ganz nah dran zu sein.
“Kindlein, bald, freuen, heilige Nacht” – Sie überlegen angestrengt. Ihr Nachbar wirft noch ein: “Man kann auch ein Assoziationsnetz für Begriffe nutzen”.
Das war der entscheidende Hinweis: Krippe! Ein Kind liegt in der Krippe … aber wo zum Henker! Auch hier zeigt der Nachbar was er kann, er bewegt die Maus auf “Entität” und erläutert süffisant: “Ich hab eine automatische Entitätenerkennung druchgeführt, die findet in Texten auch sebständig Orte”.
BETHLEHEM! Damit war der Knoten geplatzt, wie ein reissender Fluß schießen Ihnen die Erinnerungen von Weihnachten in den Sinn.
In diesem Augeblick klopft es an die Türe…… und Sie wachen schweißgebadet auf.
Was, es war alles nur ein Traum? Niemand hat Weihnachten abgeschafft? Puhhh, Sie atmen ein paar Mal tief druch und denken: “Aber es war doch so real…”
Als Sie sich auf dem Weg zur Arbeit machen, begegnen Sie ihrem Nachbarn im Treppenhaus und dieser sagt nur:”Guten Morgen, hab ich schon erzählt, dass ich seit ein paar Tagen auch unstrukturierte Daten analysieren kann.”
* wo sonst findet man schon lange verschollene Informationen