Nicole Tschauder schenkt Ihnen einen analytisch-literarischen Adventskalender. Jeder Blog symbolisiert ab heute bis zum 24. Dezember ein Türchen in ihrem digitalen SAS-Adventskalender. Klicken Sie auf read more, um IHR erstes Türchen zu öffnen: Soviel vorweg: Business Analytics ist himmlisch!
Das Christkind ist ein Analytics-Fuchs
Hallo! Es weihnachtet gerade ja wieder einmal sehr und das Christkind steht bald vollbepackt vor unserer Tür. Es kommt, um seine Geschenke zu verteilen. Das Christkind ist übrigens das einzige Wesen mit einer Customer Rentention Rate (Kundenbindungsrate) von 100 Prozent.
Seine Kunden (Kinder, Erwachsenen, Jugendliche, Omas und Opas) sind immer hoch zufrieden und sie bleiben ein Leben lang bei ihm. Telekommunikationsunternehmer, Finanz- und Versicherungsdienstleister, Handelsunternehmer und Großgrundbesitzer hergehört – hier erfahren Sie das Geheimnis der himmlischen Kundenbindung sicher übertragbar auch auf Ihre Kunden.
Also: Was ist des Christkind Geheimnis? Wie schafft es es, unsere Geschenke zeitnah und wunschgemäß zu liefern, wie schafft es es, seine Lager am 26. Dezember leer zu haben? Immerhin muss es innerhalb von wenigen Stunden 12 Millionen Kinder in sieben Millionen Familien beglücken – wie macht es das? Mit Analytics! Und das geht so: Nehmen wir an, das Christkind hätte eine Geschenkeproduktionsfabrik mit mehreren Produktionsstätten und vielen Weihnachtshelfern. Und stellen Sie sich vor, dass einige von denen das Geschehen der letzten Jahre analysieren, andere kümmern sich um die Wünsche und das Zusammenstellen der Präsente, und wieder andere wären für die eigentliche Geschenkherstellung und das Verpacken zuständig. Die nächsten Gruppe würden sich um die Logistik kümmern, sprich um die Lieferagenda und die Lieferkette des Christkindes: Wann muss das Christkind wo sein und mit welchem Geschenk in welcher Menge?
Nennen wir diese Punkte Produktionshubs. An vielen dieser Hubs können seine himmlischen Mitarbeiter (in meiner Vorstellung sind es Engel) nur nach analytischen Prinzipien vorgehen, die von geeigneten mathematischen Verfahren unterstützt werden. Ich würde ja nicht erst bei 12 Millionen Kindern in sieben Millionen Familien den Überblick verlieren – gut, ich bin auch nicht von himmlischer Mission. Ich bin mir also sicher, dass das Team vom Christkind eine Art von Business Analytics benutzt.
Und zwar die himmlische. Und die besteht - zumindest aus SAS Sicht - aus fünf Komponenten: Statistik, Optimierung, Text Analytics, Forecasting, Data Mining.
Mit der Statistik können die Helfer die himmlischen Daten über Geschenke, Kinder und Familien auf ihre Verteilung hin analysieren. Hierzu nehmen sie statistische Kennzahlen wie den Mittelwert oder die Streuung und berechnen Verteilungstypen. Hier können die Engel übrigens schon erste Zusammenhänge zwischen den Variablen analysieren und die ersten Hypothesen aufstellen und sie mit statistischen Testverfahren validieren. Die Statistik ist für die Engel das A und O bei der Vorbereitung, das ist der erste Schritt ihrer Geschenk-Kind-Familiendaten-Analyse.
Als nächstes müssen die Helfer aus vergangenen Ereignissen Muster erkennen und vorausschauende Modelle entwickeln, um richtig liefern zu können (Mustererkennung und die prädiktive Modellierung, zusammengefasst als Data Mining - siehe Bild). Mit der Mustererkennung finden sie heraus, welche Geschenke häufig gemeinsam gewünscht werden. Das kombinieren sie dann mit der vorausschauenden Modellierung und bekommen ein prima Bild von den Geschenken, über die sich beispielsweise Niklas sehr freuen würde. Die Engel kennen seine Freunde, wissen, was Niklas gerne nach der Schule macht und dass er seine Eltern schon im März darauf aufmerksam gemacht hat, dass seine Freunde ihn wegen seiner alten Klamotten geärgert haben. Alle diese Daten fließen mit ein. Die Engel prognostizieren also ausgehend von den Daten aus der Vergangenheit in die Zukunft. Die Engel können dann auch schnell sehen, ob sich nicht nur Niklas diese Sachen wünscht, oder ob nicht auch die Lea, Mia oder die Isabella dasselbe Problem schon drei Jahre vor dem Niklas hatten. So ganz nebenbei identifizieren sie damit auch noch die Wünsche der Neukinderkunden für das Christkind.
Auch im Forecasting beschäftigen sich die Engel mit Vorhersagen – das ist jetzt verwirrend, aber wie wir sehen, ist die ganze Zulieferkette (evtl. Bescherungskette) sehr komplex. Beim Forecasting ist entscheidend, dass es sich um die Analyse von Zeitreihen handelt. Also: An welchen Tagen vor Weihnachten wird sich Isabella wie viele Geschenke wünschen, wann wird Niklas seine Wunschzettel schreiben und wann Lea? Das alles bringen die Engel beim Forecasting in Einklang. Das bedeutet, dass die himmlischen Helfer das Data Mining ergänzen: hier wird nicht das Eintreten eines Ereignisses vorhergesagt, sondern es wird ihm auch die zeitliche Komponente beigefügt.
Mit Data Mining und Forecasting kommen die Engel schon weit. Aber wann stellen sie denn jetzt am besten welche Geschenke her? Hierfür bedienen sich die Weihnachtshelfer der Optimierung, die gerade für solche Fragen antworten liefert. Mit der Optimierung können die Engel übrigens auch die Route zusammen stellen, auf der das Christkind an Weihnachten am schnellsten von Haus zu Haus zu kommt.Damit mitkönnen die Engel die Auslieferungen für das Christkind haargenau planen. Wenn es seine Helfer um Deteils in Sachen Auslieferungslogistik fragt: „Wie wird mein Absatz am 24. Dezember 23 Uhr im Vergleich zum 25. Dezember um 13 Uhr sein, wenn alle beim Gänseschmaus sitzen? Haben Kinder und dann überhaupt Zeit meine Geschenk in Empfang zu nehmen oder sind sie dann noch mit ihrem Nachtisch beschäftigt?“ Wenn das Christkind diese Frage stellt, haben die Engel garantiert eine Antwort!
Erleichternd kommt übrigens hinzu, dass die Engel auch die aufgeschriebenen mindestens 48 Millionen Kinderwünsche per Text Analytics innerhalb von ein paar Sekunden auswerten und einbeziehen können. Früher mussten sie die Texte selber lesen, studieren, memorisieren und interpretieren. Business Analytics macht das elektronisch. Und die Engel sind echt dankbar, denn sie wissen: Texte sind im Vergleich zu strukturierten Daten schwierig zu analysieren, da sie semantisch komplex und sprachabhängig sind sowie unterschiedlich in ihrer Tonalität sein können.
Der Max aus Sachsen benutzt ein anderes Wort für Kekse als der Timo aus NRW oder der Paul aus Hessen. Text Analytics liefert den Engeln also Verfahren, um eben solche unstrukturierten Daten in strukturierte Daten zu übersetzen. Wie lange die Engel diese Methoden schon anwenden, weiß ich nicht. Aber das spielt auch keine Rolle –Hauptsache die Geschenke passen.
Bis morgen zum 2. Türchen.
