Big Data schwirrt weiter durch unseren Alltag. Versprechungen von neuen bahnbrechenden Möglichkeiten wechseln sich dabei ab mit Horrorszenarien, die uns die gläserne Zukunft androhen.
All dies läuft verstärkt unter der Überschrift Digitalisierung ab, als ob wir nicht schon seit etlichen Jahren alle möglichen digitalen Werkzeuge nutzen, um effizienter zu werden.
Ist hier wirklich eine neue Revolution im Gange – in der Industrie spricht man ja z.B. von der vierten industriellen Revolution – oder haben wir mit einer neuen Marketing-Schlacht zu tun, die nun mal eben einen entsprechend griffigen Titel braucht?
Deutschland ist sich uneins, ob wir diese Digitalisierung gerade verschlafen oder die neuen Chancen am Schopfe packen. Einige meinen auch schon wieder, dass uns die neue Welle der Digitalisierung selbst überflüssig machen wird. Eines lässt sich mit Sicherheit sagen: Wir alle spüren, dass sich unser eigenes Konsumverhalten nachhaltig geändert hat. Niemand geht mehr in einen Buchladen und wartet Tage auf eine Bestellung, um diese dann persönlich abzuholen. Beim Buchen von Reisen erwarten wir einfach, dass online gebuchte Reisen zu einem späteren Zeitpunkt am Telefon mit einem Service-Agenten besprochen werden können und Aktualisierungen zeitnah als Nachricht aufs Handy geschickt werden.
In dieser Omnichannel-Realität sind wir bereits angekommen und ich weiß, dass ich bald schon keine Wasserkästen mehr selbst in den dritten Stock tragen werde. Warum soll die gleiche, gesteigerte Flexibilität und Beschleunigung der Prozesse also nicht auch im B2B-Bereich Einzug halten und Firmen ermöglichen, sehr viel agiler zu werden. Wir alle kennen doch die Silos und Medienbrüche, die uns tagtäglich im Geschäft begleiten. Die geänderten Anforderungen der Konsumenten, ob sie nun private Endabnehmer oder geschäftliche Partner in einem verteilten Geschäftsprozess sind, treiben Firmen aktuell und konkret auch in Deutschland dazu, neue digitale Geschäftsmodelle zu verfolgen.
Der Produktanbieter wird zum Service-Dienstleister. Man verkauft nicht mehr teures Anlagevermögen, sondern einfach paketierte Services. Siemens tut dies mit Windkraftanlagen und senkt die Kosten. Fraport reduziert den Stress für uns alle, durch den Flughafen zu hetzen.
Und ein zentraler Bestandteil dieser neuen Digitalisierung ist eine neue IT-Landschaft, die diese neue Agilität erst ermöglicht.
Real-time big data analytics ist eine zentrale Komponente dieser neuen IT-Landschaft. Denn nur wenn Daten aus bestehenden Datentöpfen mit den neuen Datenströmen aus Kunden-Interaktionen, Sensordaten oder all den anderen Daten-Kanälen konsequent gespeichert und zeitnah analysiert werden, kann ein Unternehmen auch schneller und exakter entscheiden. Die Kunst wird darin bestehen, die neuen Möglichkeiten von Big Data Analytics fest in einer Landschaft zu verankern, die Datensicherheit und Performanz sicherstellen.
Mancher sieht die neue Welt der digitalen Wirtschaft schon in naher Zukunft flächendeckend kommen. Ich bin mir sicher, dass sich der Zug bereits unumkehrlich in Gang gesetzt hat und wir im digitalen Zeitalter ankommen werden, auch wenn es einige Iterationen dauern wird. Schließlich hat man mir auch schon vor zehn Jahren versprochen, Werbung würde relevanter werden und ich müsste keine Katzenfutter-Reklame mehr ertragen. Der Fortschritt wird kommen.
