Fabrik der Zukunft

0

Als ich vor 10 Jahren mein Studium der technischen Logistik an der Fachhochschule Kaiserslautern begonnen hatte, befassten wir uns in erster Linie mit Anlagentechnik, Lagertechnik, Produktionssteuerung und Transportsystemen. Die IT hatte nur einen sehr geringen Anteil am Vorlesungspaket und ich stellte mir die Frage, warum sie überhaupt Bestandteil des Lehrplans ist. Der klare Fokus lag auf der Gestaltung von Lageroptimierung, der Materialflussplanung und der Optimierung von Supply Chain Prozessen. Was sollten einem da schon ein paar „Einser“ und „Nuller“ helfen? Es war wohl Anfang des 6. Semesters als der neuer Dekan ein Budget für eine Miniaturvariante eines vollautomatisierten Hochregallagers freischaufeln konnte. Automatische Regalbediensysteme, in Form von automatisierten „Ministaplern“, flitzten seitdem durch den Vorlesungssaal und die Studenten begannen eifrig mit der Programmierung und Optimierung der Fahrwege. Voller Begeisterung wurden optimierte Fahrwege zusammengestellt und der Beste wurde mit der abendlichen Rothausrunde –gesponsert durch den Verlierer- belohnt.  Zu diesem Zeitpunkt wurde mir bewusst, wie wichtig die Vernetzung von Informationstechnologie und physischen Transportsystemen in der Logistik ist. Das eine wird in der Zukunft nicht ohne das andere auskommen können.

Heute, 10 Jahre später, hat sich diese Erkenntnis um ein vielfaches verstärkt. Nach der Dampfmaschine, der Fließbandfertigung und der Nutzung von Computern in der Produktion, befinden wir uns nun in der Anfangsphase der vierten industriellen Revolution. Diese wird vor allem durch die Informatisierung der modernen Produktionstechnik und die vollautomatische Kommunikation zwischen den am Produktionsprozess beteiligten Maschinen gekennzeichnet. High Tech Technologien ermöglichen eine Vernetzung von Produktionseinheiten und einen blitzschnellen und zudem intelligenten Informationsfluss entlang der Prozesskette in der „Fabrik der Zukunft“.

 

 

Eine noch nie dagewesene Daten- und Informationsflut zur Bewältigung von komplexen Aufgaben und logistischen Anforderungen erwartet uns. Darüber hinaus wird die lieferstufenübergreifende informative Verkettung entlang der Supply Chain die nächste Ausbaustufe von Industrie 4.0. Die Vernetzung von Herstellern, Zulieferern, Produktionsstätten, Lager- und Kommissionierzentren sowie der Kunden verspricht enorme Effizienzpotentiale im Supply Chain Management der Zukunft. In diesem Kontext bekommt vor allem das Thema Datenanalyse und Informationsgewinnung aus selbigen eine neue Gewichtung. Die Supply Chain der Zukunft braucht Analytics um Lieferanten-, Produktions-, Maschinen-, und Lagerhaltungsdaten auszuwerten und daraus intelligente Informationen entstehen zu lassen, die damit eine zukunftsorientierte Bedeutung bekommen. SAS bietet bereits heute analytische Lösungen im Produktions- und Industrieumfeld an, um Unternehmen die optimale Nutzung Ihrer vorhandenen Datenfluten zu ermöglichen. In den kommenden 10 Jahren wird der Wert von intelligenten Systemen im Rahmen der anstehenden industriellen Revolution deutlich an Bedeutung gewinnen. Unternehmen haben so die Chance, Ihre Planungs- und Steuerungsprozesse entlang der Supply Chain um ein vielfaches zu optimieren.

Die Fachhochschule Kaiserlautern arbeitet mittlerweile an der „Smart Factory“ - einer Vision der Zukunft, in der bereits heute an der optimalen Vernetzung von produzierenden Einheiten über Unternehmensgrenzen hinweg gearbeitet wird. Hier bietet sich, wie meinerzeit im automatisierten „Minihochregallager“, die Möglichkeit die Industrie der Zukunft ebenfalls in einer „Miniaturvariante“ zu erleben und neue Ideen zu entwickeln. Wir dürfen gespannt sein, wie weit die Technisierung in zehn Jahren bereits fortgeschritten sein wird und wer die Vorreiter der industriellen Revolution sein werden. Die Forschung und Studien im Bereich dieser Technologie-Initiative „SmartFactory KL“ werden hierzu mit Sicherheit einen entscheidenden Beitrag leisten und es ist schön zu wissen, dass an diesem Standort auch weiterhin die Zukunft der Industrie mitgestaltet wird.

Share

About Author

Chris Hartmann

Business Expert Manufacturing

Chris Hartmann, a business advisor at SAS, holds an advanced degree in Logistics Engineering. He writes about Business Analytics in manufacturing, life sciences, energy, automotive, steel and fast moving consumer goods. Chris Hartmann, Dipl.-Ing. Technische Logistik, schreibt über Business Analytics in der fertigenden Industrie und den Branchen Life Science, Energie, Automotive, Stahl und FMCG. Mehr über unser Lösungsportfolio in diesem Bereich: www.sas.de/ba

Leave A Reply

Back to Top