Kann das noch Zufall sein? Da wird 2013 als Internationales Jahr der Statistik ausgerufen und die Abteilung Statistik der TU Dortmund, meine Alma Mater, feiert zeitgleich ihr 40-jähriges Bestehen. Vieles war noch unfertig, als ich 1975 mit dem Studium begann, baulich und organisatorisch. PCs gab es noch keine, programmiert wurden Großrechner mit Lochkarten und wer hätte gedacht dass ich einmal für SAS Institute arbeiten würde, ca. 35 Jahre nachdem ich meine ersten SAS-Daten und -Programme in Lochkarten gestanzt hatte. Aus zwei Gebäuden, die einsam auf einem verlassenen Acker standen, hat sich der veritable Campus der TU Dortmund entwickelt. Und auch in der Statistik hat sich viel getan. Zu den klassischen statistischen Verfahren sind maschinenbasierte Verfahren hinzugekommen und spezielle grafische Darstellungen erleichtern den Überblick und das Verständnis für die berechneten Ergebnisse.
Und noch etwas hat sich geändert. Die Statistik ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Das zeigt auch das offizielle Video für das Jahr der Statistik, produziert von SAS:
Jedes Tabellenkalkulationsprogramm verfügt über Statistikfunktionen, es gibt kaum einen Studiengang, der ohne mindestens ein Semester Statistik auskommt und in vielen Publikationen gilt die Anwendung statistischer Verfahren als Ausweis wissenschaftlichen Arbeitens (nicht immer zu recht). Zwar besteht –außer bei einer kleinen Elite – immer noch eine weit verbreitete Abneigung davor, sich selbst mit statistischen Verfahren auseinanderzusetzen, aber der Wert solcher Analysen ist anerkannt und die fachkundige Beratung eines Statistikers wird gerne angenommen. So müssen die heutigen Absolventen das Studienganges Statistik keinem potentiellem Arbeitgeber mehr erklären, was Statistik eigentlich ist, was bei meinen ersten Bewerbungen deutlich mehr Raum eingenommen hat als die eigentliche Bewerbung selbst. Als Mensch mit ausgeprägtem Interesse an der Mathematik und dem Wunsch konkrete Aufgaben lösen zu wollen, bot sich mir die Statistik als eine ideale Kombination aus Theorie und Praxis an. Würde ich die Wahl heute so noch einmal treffen? Ganz sicher!
Und so wünsche ich der Abteilung Statistik an der TU Dortmund im Jahr der Statistik 2013 die Lebendigkeit, Entwicklung und den Erfolg für mindestens weitere 40 Jahre. Vielleicht schaffen wir es ja gemeinsam, die nächste Generation Menschen davon zu überzeugen, dass Mathematik, wenn sie in Gestalt angewandter Statistik daherkommt, eine nützliche, schöne und beherrschbare Begleiterin ist.