Hand aufs Herz: Die Jahre seit 2020 sind eine echte Achterbahnfahrt – für alle Bürger, aber gerade auch für Unternehmer und Führungskräfte. Natürlich hat jede Zeit ihre großen Herausforderungen – aber Pandemie, Krieg in Europa, Klimawandel, Energiekrise und drohende Rezession auf einmal sind eine toxische Kombination. Parallel dazu steigen die Erwartungen der Verbraucher an die Customer Experience, und Fachkräfte sind knapp. Kein Wunder also, dass Resilienz zu einem der großen Schlagworte der Wirtschaft geworden ist. Und kein Wunder, dass die Widerstandsfähigkeit einer Organisation gegenüber Unvorhersehbarem – also eben die Resilienz – gerade im Management einen sehr hohen Stellenwert erreicht hat.
Spätestens seit der Pandemie gibt es also kein „Business as usual“ mehr, auch kein „back to normal“. Andererseits liegt es im Selbstverständnis einer Führungskraft, nicht wie in der Achterbahn die Augen zu schließen und zu hoffen, dass die Schussfahrt gut ausgeht – sondern dafür zu sorgen, dass das Gefährt nicht entgleist und auch den folgenden Looping schafft. Kurz: Das Management muss eine Unternehmenskultur schaffen, die resilient genug ist, um Turbulenzen nicht nur zu überstehen, sondern sogar zu nutzen.
Resiliency Rules: Fünf gemeinsame Nenner
Was aber macht ein Unternehmen resilient? Dazu gibt es reichlich Annahmen und wenig Konsens. Deshalb haben wir von SAS unsere Datenkompetenz genutzt und Führungskräfte in den Benelux-Staaten, Brasilien, Frankreich, Deutschland, Indien, Japan, Spanien, dem Vereinigten Königreich und den USA zu ihrer organisatorischen Resilienz befragt. Die Ergebnisse sind hoch interessant – wenn auch für deutsche Unternehmen nicht unbedingt schmeichelhaft.
Unsere Untersuchung ergab, dass 95 Prozent der deutschen Führungskräfte Resilienz für wichtig halten. Dennoch gibt weit weniger als die Hälfte (40 Prozent) an, dass ihr Unternehmen diese bereits erreicht hat. Damit liegen deutsche Unternehmen deutlich unter dem weltweiten Schnitt von 46 Prozent, sehen sich also (noch) weniger vorbereitet auf Krisen als andere Länder. Das ist nur eine der Erkenntnisse aus der Studie – die gesamten Ergebnisse weltweit und eine Zusammenfassung für Deutschland gibt es hier.
Es besteht also ein erheblicher „Resiliency Gap“ – Wunsch und Wirklichkeit klaffen noch signifikant auseinander. Interessanterweise gaben 88 Prozent der deutschen Führungskräfte an, dass sie diese Lücke schließen könnten – wenn sie denn wüssten, auf welche Faktoren sie sich konzentrieren sollten.
Deshalb haben wir fünf „Resiliency Rules“ aus den Angaben herausdestilliert. Also „Regeln“, die Entscheidern im Unternehmen helfen sollen, die Lücke zu schließen.
Und wo stehen Sie? Gratis-Selbsttest
Eine solche Studie ist natürlich nur eine Momentaufnahme und zeigt Trends. Wie aber kann das Management seine beziehungsweise die Resilienz des eigenen Unternehmens bewerten? Auch dazu haben wir uns Gedanken gemacht und einen Selbsttest entwickelt, der über einen gezielten Fragenkatalog eine grobe Einschätzung erlaubt, wie es um die Widerstandsfähigkeit „im Haus“ bestellt ist. Er dauert nur ein paar Minuten und gibt aufschlussreiche Einblicke in den Status quo.
Kein Zweifel: Die Achterbahnfahrt wird weitergehen – vermutlich wird sich nicht einmal das Tempo verlangsamen. Aber die fünf Regeln können sicher dabei helfen, Weichen selbst zu stellen!