Christkind assoziiert, reflektiert, analysiert - SAS Adventskalender 3. Türchen

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Heute gegen 15 Uhr wird das Christkind einen Ausflug zu einem irdischen Einzelhändler unternehmen – es geht um Assoziationsanalysen und Warenkörbe. So viel vorweg. Doch lesen Sie jetzt erst mal, warum diese Reise ansteht. Und ganz unten im Blog lernen Sie Herrn Mümeschmi kennen!
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Das Christkind betrachtet sich kritisch: Engel, ich habe mir gestern mit euren Visualisierungen einen prima Überblick verschafft. Krass, das war mir so gar nicht bewusst. Ne Menge Holz! Aber wisst ihr was mich sehr traurig macht?

Engel wissen von nichts: Nein, was denn?

Christkind erläutert seine Sorgen: Wir tun und machen und wollen jedem Kind das richtige schenken und dann hapert es an  so Kleinigkeiten. Dass zum Beispiel die Lea voller Freude ihr Geschenk ausprobieren will und es nicht kann, weil irgendetwas ganz wichtiges fehlt wie das richtige Auto für ihren Ken, oder das schöne Pferd für ihre Barbie. Die Kinder sollen dieses Mal nur Freude haben, nicht traurig sein, weil die Mama erst mal in zwei Tagen die passenden Batterien kaufen muss.

Engel sehen dies: Ja, das kennen wir auch. Letztes Jahr tat es uns richtig weh, den kleinen Kai weinen zu sehen, weil er seine Skylander-Truppe nicht komplett aufstellen konnte, nur weil die Hauptfigur fehlte. Die Mama vom Kai war auch sehr ungehalten.

Christkind macht sich Vorwürfe: Genau, nur weil ICH die vergessen hatte. Das will ich nicht mehr.

Engel bestärken: Ja, Weihnachten ist das Fest der Freude! Daran sollten wir wirklich arbeiten, liebes Christkind. Auch dafür haben wir eine Lösung. Und die nennt sich Assoziationsanalyse.

Christkind ist angewidert: Igitt, das hört sich ekelig an, so menschlich und so durchdacht.

Engel: Ja, die Menschen sind manchmal sehr quadratköpfig, aber es hat auch was Gutes, pass auf!

Die Engel treten an ein Flipchart und beginnen mit der Theorie für das frustrierte Christkind: Mit einer Assoziationsanalyse kannst du untersuchen, welche Geschenke sich die Kinder die letzten Jahre häufig gemeinsam gewünscht haben. Betonung liegt hier auf GEMEINSAM. Daran kannst du dann sehen, welche Komponenten, Einzelteile, Schräubchen, Autos oder Häuser wir dieses Jahr ungefragt hinzu packen sollten.

Christkind: Aha

Engel: So sähe das aus – du, Christkind, du solltest dich auf das Chart konzentrieren und nicht in dein iPhone schauen. Hier spielt die Musik der Assoziationsanalyse.

Christkind: Ist das dasselbe wie eine Warenkorbanalyse? Das hört sich lebendiger an.

Engel: Fast, die Assoziationsanalyse ist ein allgemeinerer Begriff für Warenkorbanalysen. Nur die Einzelhändler auf der Erde verwenden Warenkorbanalysen. Aber es ist ganz einfach. Nehmen wir einmal an, wir haben verschiedene Wunschzettel (Transaktionen) mit den unterschiedlichen Skylander-Wünschen (Items):

Assoziationsanalyse_3.Türchen 2015

Christkind führt fort: Nehme ich also an, ok. Das bedeutet, dass wir über jedes Kind (jede Transaktion) und über alle seine Wünsche (Items) auf dem Wunschzettel Bescheid wissen.

Engel: Ja, prima, du denkst mit – Christkind. Was die Assoziationsanalyse nun macht ist Folgendes. Sie sucht in den vorhandenen Daten nach Regeln, die das gemeinsame Auftreten von Dingen beschreiben.

Christkind: …. wenn sich ein Kind das Videospiel Skylander (A) wünscht, wünscht es sich dann eher zusätzlich die Figur Spitfire (B) oder das Fahrzeug Hot Streak (D)  …. Meint ihr das?

Engel: Ja, genau das meinen wir.  Ergebnis der Assoziations- oder Warenkorbanalyse sind Regeln dieser Art:

Tabelle Verteilung

Die Stärke der in Frage kommenden Assoziationsregeln wird mit statistischen Kennzahlen bewertet. Der Support gibt die Häufigkeit an, mit der A und D gemeinsam gewünscht wurden, in unserem Beispiel sind das für die erste Regel zwei von fünf Wunschzetteln. Die Confidence ist die bedingte Wahrscheinlichkeit dafür, dass sich ein Kind D gewünscht hat, wenn es sich schon A gewünscht hat. Es gibt drei Wunschzettel, die A enthalten und von denen ist in zweien ebenfalls D zu finden, somit ergibt sich eine Confidence von 2/3. Eine Regel gilt als starke Regel, wenn sie sowohl einen hohen Support als auch eine hohe Confidence aufweist.

ACHTUNG LIEBE LESER, GLEICH IST ES SOWEIT,
GLEICH SPRINGT DAS CHRISTKIND
AUS DEM HIMMELSFENSTER

Christkind wird müde und muss gähnen, fasst aber tapfer zusammen: Das heißt, man weiß, dass wenn einer Brötchen kauft, kauft er häufig Butter dazu? Ist es das, was ihr mir sagen wollt?!?!? Dazu brauche ich doch keine analytische Auswertung!

Engel: Doch, brauchst du. Hättest du sonst herausbekommen, dass Bier und Windeln gerne zusammen gekauft werden?

Christkind: Nein, hätte ich nicht. Man kann also Muster in Warenkörben durch Assozia …. äh ihr wisst schon …  erkennen!

Engel: Richtig. Die Automobilhersteller auf der Erde machen auch Assoziationsanalysen, um Daten aus ihren
Car-Konfiguratoren zu analysieren. Dann wissen sie beispielsweise, welche Autokomponenten sie in einem Paket zu einem besonderen Preis anbieten sollten.

Das Christkind meditiert nun über Assoziationsanalysen:
Das scheinen in der Tat praktische Sachen zu sein – vor allem, weil am Sonntag Nikolaus ist. Auch der Nikolaus muss gut vorbereitet sein. Und deshalb will sich das Christkind nun selber von den Vorzügen der Analysen überzeugen und plant für heute Nachmittag (gegen 15 Uhr) einen Besuch bei einem irdischen Einzelhändler. Es will selber sehen, ob das stimmt, was die Engel ihm erzählt haben. Es erscheint ihm zu schön, um wahr zu sein!

Was passiert als nächstes?

Der Einzelhändler, nennen wir ihn Herrn Mümeschmi, wird begeistert vom Besuch des Christkindes sein. Herr Mümeschmi wird unser Christkind für eine göttliche Erscheinung halten und nicht glauben können, dass ein Christkind a) vor ihm steht und b) ein solches Problem hat. Herr Mümeschmi ist weltlich aufgewachsen ohne religiösen Bezug, er ist ein Mann der Menschentat, nicht einer, der an himmlischen Besuch glaubt. Herr Mümeschmi ist einer, der mehrere Datenquellen miteinander zu verknüpfen weiß, auch die von Whatsapp, Facebook & Co. Und das wird er dem Christkind für den Nikolaus mit auf den Weg geben. Herr Mümeschmi wird sagen: „Du Christkind, wenn der Nikolaus es dieses Mal richtig gut machen will, sollte er sich die Kommentare auf Facebook anschauen, die die Kinder im vergangenen Jahr über ihn gepostet haben.

Das ganze Gespräch zwischen Herrn Mümeschmi, dem Christkind und dem Nikolaus lesen Sie morgen.

Selbe Stelle, fast gleiche Uhrzeit.

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About Author

Nicole Tschauder

Solutions Architect

Dr. Nicole Tschauder ist bei SAS im Competence Center Analytics tätig. Als Analytics Expert beschäftigt sie sich dort schwerpunktmäßig mit Predictive Analytics im Bereich Manufacturing sowie mit dem Thema „Analytics für Einsteiger“. Sie ist seit ca. 3 Jahren bei SAS. Vor dieser Zeit war sie an Technischen Universitäten als Mathematikerin mit Schwerpunkt Natur- und Ingenieurwissenschaften tätig und hat heute einen Lehrauftrag für Statistik an der Fachhochschule Ludwigshafen.

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