DataViz Meetups: "Old-fashioned Companies sprechen wir old-fashioned an”, antwortet er!

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Ich sitze im Büro und fingere durch den Papierberg aus meinem Postfach. Während ich ein Briefchen nach dem anderen ungelesen in den Mülleimer werfe, wundere ich mich, dass es so etwas wie Postfächer in einem Unternehmen, das Analyticssoftware herstellt, überhaupt noch gibt. Warum ist das so, frage ich mich belustigt.

Die Antwort kommt sofort. Nämlich in Form einer brieflichen Einladung zu einem „DataViz Meetup“ – aha, denke ich, was kommt denn jetzt? Ich öffne den Brief. Aber nicht, weil mich das Wort „Meetup“ interessiert, das sagt mir momentan noch nichts, sondern weil ich über „DataViz“ stolpere. Und so lese ich die Einladung: Liebe Frau

Papiermüll ist old-fashioned

Tschauder, Daten sind das Gold des 21. Jahrhunderts. Blablabla, denke ich … Mit Datenvisualisierung lernen Sie mehr über … blablabla … Wir möchten Sie zu den DataViz Meetups einladen. Schauen Sie doch mal unter www.... Ich knicke ab, werfe den Brief zu den anderen in den Mülleimer.

Am Tag fünf nach diesem Wegwerferlebnis in meinem Büro sitze ich an meinem Rechner und schaue doch mal auf der angegebenen Internetseite nach… was genau sind denn diese Meetups? Veranstaltungsort: Die Zentrale Coworking in Frankfurt. Aha – auch noch nie gehört. Also googeln: „Wir sind ein Raum für Kreative, für Unternehmer und Freigeister, die Gleichgesinnte suchen. … Café-Atmosphäre gepaart mit der Ruhe eines Arbeitsraums, die gemeinschaftliches Arbeiten fördert und Netzwerke entstehen und wachsen lässt …“ Das klingt cool! Und mal ganz anders als Messeveranstaltung mit Stand, Anzugträgern und Visitenkarten… Was für ein Publikum wird da sein? Vielleicht eher Studenten, mutmaße ich. Wie läuft so ein Meetup ab, was stellen die Sprecher vor und wie viele Teilnehmer werden es sein? Ich fange an zu überlegen…

Klappe – Szenenwechsel: Weitere sieben Tage später halte ich einen Vortrag. Nun raten Sie mal wo! Bei eben diesem DataViz Meetup in Frankfurt! Und ich bin begeistert. Rund 60 Teilnehmer, die meisten zwischen 25 und 45 Jahren, voll im Berufsleben stehend und ein Interesse teilend: Datenvisualisierungen. Programmierer waren ebenso vertreten wie Business-Anwender. Es findet sich eine hippe Szene zusammen, in der viel über Hackathons und „Datacadabra“ gesprochen wird – eine für mich noch unbekannte Welt. Die Zentrale Coworking schafft eine lockere Atmosphäre, so dass der fachliche Austausch und das Networking von allen Teilnehmern ausgiebig genutzt werden. Ich treffe sogar einen der Organisatoren und frage: „Sag mal, warum verschickt ihr Einladungen per Brief?“ Die Antwort ist schockierend: „Old-fashioned Companies sprechen wir old-fashioned an.“ Er grinst und ist weg.

Tjaaaa, Nicole, denke ich. Hat er Recht? Ich muss sofort an unsere Postfächer denken und an meine harmonische Beziehung zu meinem Mülleimer. Habe ich SAS mit meinem Vortrag als hip, jung, interessant und peppig dargestellt? Ich bin unsicher…..Ich sprach nämlich über „Smart Cities & Big Data“. Ich wollte mein Konzept zu der Frage vorstellen, wie sich der Verkehr und das Unfallverhalten einer Großstadt visualisieren und zum Besseren analysieren lassen. Das hört sich old-fashioned an, ist es aber nicht. Denn ich habe ziemlich lange gebraucht, um zur Veranstaltung zu gelangen. Berufsverkehr … Mehr sage ich nicht.

Ich bin schon auf das nächste Meetup gespannt. Ich werde dann sein wie das Publikum: Hip, flott, spritzig, neu. Jung genug bin ich ja! Diesen Samstag, am 6.5., findet in Heidelberg unser Meetup namens DataBBQ  "Open Data in Action" statt. Schauen Sie doch einfach mal vorbei.

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About Author

Nicole Tschauder

Solutions Architect

Dr. Nicole Tschauder ist bei SAS im Competence Center Analytics tätig. Als Analytics Expert beschäftigt sie sich dort schwerpunktmäßig mit Predictive Analytics im Bereich Manufacturing sowie mit dem Thema „Analytics für Einsteiger“. Sie ist seit ca. 3 Jahren bei SAS. Vor dieser Zeit war sie an Technischen Universitäten als Mathematikerin mit Schwerpunkt Natur- und Ingenieurwissenschaften tätig und hat heute einen Lehrauftrag für Statistik an der Fachhochschule Ludwigshafen.

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