The Evolution of Reporting (Teil 2): Malen statt Zahlen

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Im zweiten Teil meiner Evolutionstheorie beschäftigen wir uns zunächst mit Diagrammen.

Stufe 3 – (Balken)Diagramme

Im Vergleich zu Kreuztabellen gelingt es Diagrammen zumeist, Information über allgemeine Trends und Verteilungen schneller zu transportieren, allerdings auf Kosten der Detailinformation.

1_Sternecker T2

Das ist aber heute kein Problem mehr, da der Anwender durch Verlinkung von Objekten (in diesem Fall das Balkendiagramm mit der Liste) jederzeit die Details zu einem bestimmten Ausschnitt des Diagramms einsehen kann – aber eben nur den Teilbereich, auf den er sich gerade fokussiert. Er hat also nicht alle Daten gleichzeitig im Blick wie bei der Kreuztabelle.

Dazu können auch kleine Diagramme, Ampeln, Sparklines oder Ähnliches direkt in Listen oder Kreuztabellen eingebettet werden, um bestimmte Sachverhalte zu unterstreichen (= Micro-Charts).

Stufe 4 – Geo-Reporting

Die Darstellung von Kennzahlen auf Landkarten hat in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen, weshalb sie auch hier nicht fehlen darf. Natürlich eignen sich nicht alle Daten für diese Darstellung, unser demographisches Beispiel der Stadt Wien aus dem ersten Teil ist aber geradezu prädestiniert dafür:

2_Sternecker T2

Auch hier gelten die gleichen Annahmen in puncto Kompromiss zwischen Überblick und Detailinformation, wobei man grundsätzlich zwischen den flexibleren Geo-Bubble-Charts (siehe oben) und Geo-Region-Maps unterscheiden muss:

3_Sternecker T2

Das Besondere an dieser Stelle ist aber nicht die Einbettung der Werte in eine Landkarte, sondern eine weitere Funktion, die erst in den jüngsten Generationen an Visualisierungswerkzeugen stärkere Verbreitung findet, und die den Weg vom Reporting hin zur Analytik bereitet: Animation.

Das folgende Video zeigt die Entwicklung der Einwohnerzahl in einem Geo-Bubble-Chart, wodurch sich wieder neue Erkenntnisse ergeben – in dem Fall die Tatsache, dass die inneren Bezirke von Wien eher stagnieren und vor allem der sogenannte „Speckgürtel“ expandiert:

4_Sternecke T2

Stufe 5 – Animation & Pfadanalyse

Die Idee der Animation kann nun noch weiter vertieft werden, in dem man ganze Entwicklungspfade einzelner Entitäten miteinander vergleicht.

Das folgende Video zeigt ein Profiling aller Wiener Gemeindebezirke hinsichtlich Einwohnerzahl (Bubble-Größe), dem durchschnittlichen Einkommen (Y-Achse) und der Zuwanderungsrate (X-Achse) mittels Bubble-Chart. Dabei ergeben sich zum Teil völlig konträre Bewegungsmuster:

5_Sternecke T2

Will man jetzt noch mehr aus den Zahlen herausholen, bleibt als nächster Schritt Analytik. Hier bieten Instrumente wie Forecasts, Scenario-Analysis, Entscheidungsbäumen, Text-Analyse zahlreiche weitere Möglichkeiten der Datenauswertung. Die Datenreise ist also noch lange nicht beendet.

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About Author

Rainer Sternecker

Head of DACH Cloud Solutions, Customer Advisory

Rainer Sternecker is leading a team of customer advisory cloud architects in DACH driving cultural change for cloud adoption, developing cloud architecture and coordinating the adaptation process for SAS customers in DACH.

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