Datenmanagement: zu Ostern Meta-Eier finden

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Das ist sicher: Ostern werden die Meta-Eier versteckt – und meist auch gefunden. Das Finden dauert vielleicht doppelt so lange wie das Verstecken: Anhand intuitiv entwickelter Metadaten im Kopf begeben sich die Kleinen auf eine mühsame Eierrecherche in Omas Garten – mit wenig Struktur und viel Glück.

Schlimmer: Die Erfolgsquote bei spontan mitrecherchierenden Erwachsenen ist noch schlechter. Und selbst der versteckende Osterhase kann sich dann nicht mehr besinnen, wo was ist.

Kommt Ihnen das bekannt vor? So hat Haufe in einer Studie zum „Produktiven Umgang mit Wissen” (Computerwoche) festgestellt, dass vier von fünf Angestellten täglich eine halbe Stunde mit umständlicher Recherche verbringen. Gut zwei Drittel treffen dann noch die falsche Entscheidung, weil sie auf die relevanten Informationen gar keinen Zugriff hatten.

Eier finden im Alltag: Kennen Sie wohl Ihre Erbfolge?

Ernsthaft: Suchen kann nerven. Wer privat schon mal nach seinem Erbonkel in Amerika gesucht hat, weiß, wie knifflig und mühsam es sein kann, die eigene Ahnengalerie erforschen zu wollen. Für manch einen werden Kirchen- und Stadtarchive zu Orten höchsten Interesses. Wer sich aber beruflich auf die Suche nach der „Erbfolge“ seiner kritischen Kennzahlen machen muss, dem helfen weder Kirche noch Staat.

Diese mühsame Suche lässt sich mit dem Metadaten-Ansatz sehr vereinfachen. Im Grunde wenden das auch die klassischen Archive ja schon längst an, Stichwort Uni-Bibliothek oder Finanzamt. Dieses Prinzip macht sich auch die IT seit den 90ern zunutze – leider noch oft in einem Stil, der Nicht-ITler irgendwie abschreckt…

IT-Metadaten? Abschreckend zusammenhanglos!

Per ETL-Prozess werden die Daten eingesammelt und daraus Kennzahlen abgeleitet: bewährtes „Data Warehousing” mit der Idee, besser steuern zu können, sobald alles im selben Topf gelandet ist. Kulturtechnik „Datenmanagement”. Die Bedeutung des dahinter stehenden Prinzips Metadaten zeigt die Tatsache, dass eine Generation später Metadaten noch immer ein heißes Thema beim Analysieren von Daten sind (Anmerkung: Auch der Staat hat das erkannt und bevorratet jene Metadaten gerne durchgängig). Metadaten sind fester Bestandteil einer Softwareplattform, idealerweise sogar anbieterunabhängig. Sie sind der Klebstoff zwischen den Big-Data-Werkzeugen, sind die Orientierung für Nutzer (Stichwort Kirchenarchiv) und doch die zentrale Herausforderung bei jedem Release-Wechsel. Warum?

Der Anspruch durchgängiger Metadaten „ab Werk“ ist real etwas zu verträumt, denn auch Metadaten müssen ja ordentlich „gemanagt“ werden. Auch Metadaten sind nur Daten. So erwarten Kunden gerne, dass die Tool-Anbieter ihre eigenen Metadaten im Griff haben – okay. In der Praxis hat aber irgendwie jeder Mittelständler mindestens drei Tools im Haus, durch die die lieben Daten erst mal fließen, bevor sie überhaupt in der Heatmap den Controller erreichen. Puh!

Lineage ([ˈlɪniɪdʒ], f., Mehrzahl: Lineages; englisch „Gruppe einer Abstammungslinie“)

Solch Managen von (Meta)Daten mag knifflig und zeitintensiv sein, nicht nur zu Ostern. Unbenommen. Aber es gibt Möglichkeiten (SAS Lineage), diese dem Fachbereich „mundgerecht” zu präsentieren, mit Drill-down & Links. Ich empfehle den eingebauten Viewer, der Graphen im Browser generiert, wie MS Visio, nur halt automatisch und mundgerecht. Mit Datenobjekten, ihren DQ-Prüfpunkten und ihren Menschen.

M_Herrmann_SAS Lineage
SAS Lineage: Datenfluss 4.0

Der Nachbar empfiehlt: Eierlaufen statt Rumeiern!

Um bei unserem Osterbeispiel zu bleiben: Jene SAS Relationship Services (SGF PDF) können die Basis bei der Eiersuche des Einzelnen sein, der Fingerzeig zum transparenten Finden der ersehnten Zusammenhänge. Per Import souverän befüllt: beispielsweise aus der SAS Plattform (DI Studio Jobs), aus der SAS DQ-Welt (DataFlux Rules) oder – weit spannender – aus den Metadaten von Drittanbietern (MITI Bridge) eingelesen.

In Kombination mit dem SAS Business Data Network-Glossar können jene, die um die Verstecke wissen, dann beispielsweise auf die Spalten der SAP BW-Cashflow-Tabelle verlinken. Und der Vorstand, also der Papa (und sein Wirtschaftsprüfer, also die Mama) klicken sich parallel auf ihren Laptops in Echtzeit „durch” bis zum Operativsystem. Kombiniert mit Prüfregeln und Rolleninhabern wird das Unternehmen Familie endlich jene österliche Effizienz einlösen, die wir Hersteller seit Jahrzehnten versprechen. Dann ist man 2016 mal früher fertig und kann noch bei der anderen Oma Mittagessen.

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About Author

Michael Herrmann

Sr Solutions Architect

Michael Herrmann ist Sr Solutions Architect und Data Management Consultant bei SAS. Er berät Finanzdienstleister rund um Risiken, Governance und ihre „Vermeidung“, Presaler, PoC-Macher und Metadaten-Fan, bekehrter COBOL-Anwendungsentwickler mit abgebrochenem IT-Studium, Rheinländer im Exil, orientiert an Edward Tufte bis Scott & Douglas Adams, staunt über Deep Learning, Tabellenkalkulationen und Attributionsfehler.

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