ISC Big Data – From Data to Knowledge

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Thomas_MeuerIm Vorfeld des Kongresses “ISC Big Data” sprachen wir mit Thomas Meuer über die besondere Rolle, die eine Supercomputing-Community im Bereich Big Data spielt. Der Veranstalter der ISC Big Data spricht über die Trends im High-Performance Computing (HPC), die Arbeit im CERN und beschreibt was Unternehmen von der Erfahrung im Forschungsinstitut lernen können.

SAS: Herr Meuer, warum setzen Sie jetzt bereits zum zweiten Mal explizit auf Big Data als Thema Ihres Events?
Meuer: Weil es in der Natur der Sache liegt. Die Technologien und Methoden, die im HPC über viele Jahre entwickelt und angewendet wurden, finden nun ihren Weg in die Unternehmen. Das geschieht eindeutig unter dem Vorzeichen Big Data. Die Datenmengen, die in heutigen Unternehmen als sehr groß und kaum beherrschbar bezeichnet werden, sind im wissenschaftlichen Bereich schon vor Jahren erreicht worden. Entsprechend gibt es hier einen Vorsprung in der Verarbeitung dieser Daten.

SAS: Sie meinen also, dass Big Data eigentlich in der Wissenschaft seinen Ursprung hat?
Meuer: Ich erinnere nur an das Cover einer Nature-Ausgabe im Jahr 2008, die unter der Überschrift „Big Data“ von der Wissenschaft im Petabyte-Zeitalter berichtete. Mit Sverre Jarp, unserem Programmverantwortlichen, haben wir zudem einen Vertreter der Institution, die wie kaum eine zweite für Datenexplosionen, aber auch Innovationen im Bereich der Datenverarbeitung steht: nämlich das CERN. Immerhin wurde durch das World-Wide-Web erfunden.

SAS: Was können Unternehmen nun von diesen Erfahrungen lernen?
Meuer: Angesichts des Hypes um Big Data vielleicht eines am allermeisten: Gelassenheit. Auch das größte Experiment und die schwierigsten Probleme werden nicht durch Technologien gelöst, sondern durch die beste Antwort auf die richtige Frage. Aber sicherlich ist es nötig, sich mit den Möglichkeiten zu beschäftigen, die heutige Technologien bieten – sonst traut man sich vielleicht gar nicht, die passende Frage zu stellen.

SAS: Können Sie das an einem Beispiel erläutern?
Meuer: Denken Sie an große Konzerne mit vielen Millionen Kunden. Vor nicht allzu langer Zeit musste sehr genau überlegt werden, welche Daten man zu diesen Kunden erfassen und aufbewahren will. Auch war der Zugang zu vertieften Analysen stark reglementiert: eine falsche Abfragelogik konnte schließlich für Stunden eine Datenbank lahm legen. Heute gibt es skalierbare In-Memory-Architekturen, die noch dazu kostengünstig aufgebaut und betrieben werden können. Jetzt lohnt es sich, so viel wie möglich zu sammeln und auch iterativ-spielerisch Fragen an die Daten zu stellen. Die Technologie macht’s möglich.

SAS: Und ein bisschen konkreter ...
Während unserer Konferenz werden wir einige solche Technologien vorstellen. So wird Ted Willke von Intel erläutern, wie das Hadoop-Ökosystem neu definiert und somit leistungsfähiger gemacht wird. Genauso wird Mark Torr aus Ihrem eigenen Unternehmen über Technologies sprechen, die Industrieunternehmen nutzen, um ihre Big-Data-Projekte voranzutreiben. Daneben werden verschiedene Anwendungsbeispiele aus den Sektoren Finanzen und Telekommunikation sowie aus dem wissenschaftlichen Bereich vorgestellt.

SAS: Was ist Ihr persönlicher Tipp für die Konferenzbesucher?
Meuer: Aus langer Konferenzerfahrung kann ich nur sagen, dass man auf keinen Fall die Keynote Speeches verpassen sollte, die dank unseres Program Chairs und des Steering Committee eine sehr ausgewogene Mischung aus wissenschaftlichen und kommerziellen Themen repräsentieren: Dirk Slama von Bosch Software Innovations wird sich in seiner Eröffnungsrede auf das Internet der Dinge konzentrieren, während Allen Priestly und Stephan Gillich von Intel die Konvergenz von Big-Data-Analysen und HPC thematisieren werden. Abschließend wird Stefan Wrobel vom Frauenhofer Institut Case-Studies vorstellen, um das Thema Big Data in den gesamtgesellschaftlichen Kontext zu stellen.

Vielen Dank für das Interview! Die international ausgelegte Konferenz ISC Big Data findet vom 1. bis zum 2. Oktober in Heidelberg statt.

 

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Thomas Keil

Director Marketing

Dr. Thomas Keil is a specialist for the impact of technology on business models and on society in general. He covers topics like Digital transformation, Big Data, Artificial Intelligence & Ethics. Besides his work as Regional Marketing Director at SAS in Germany, Austria and Switzerland he regularly is invited to conferences, workshops and seminars. He serves as advisor to B2B marketing magazines and in program committees of AI-related conferences. Dr. Thomas Keil 2011 came to SAS. Previously, he worked for eight years for the software vendor zetVisions, most recently as Head of Marketing and Head of Channel Sales.

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